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Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Was ist drin?
Die Gretchenfrage: Wie hältst du's mit der Performance?
2
Höllisch atmosphärisch
Ersatz-Highlight: Der PvE-Modus
3
Fazit
Intensive Feuergefechte im taktischen Hardcore-Shooter: Im Test mit Wertung bringt uns Insurgency Sandstorm regelrecht ins Schwitzen.
Wir hocken in der Ecke eines verlassenen Wohnhauses, irgendwo in der umkämpften Wüstenstadt, die im Konflikt zwischen Aufständischen und Sicherheitskräften zum Kriegsgebiet geworden ist. Unser Job: Das obere Stockwerk gegen einen Konterangriff der Aufständischen verteidigen. Das Sturmgewehr im Anschlag, schwenken wir den kleinen roten Punkt des montierten Laserpointers paranoid von einem Eingang zum anderen.
In der Ferne hören wir die dumpfen Schüsse feindlicher Artillerie. Wenn die Geschosse schließlich einschlagen, wackeln die Wände so heftig, dass der Putz auf uns herabrieselt. Doch bevor das geschieht, rennt plötzlich ein Mann mit umgeschnalltem Sprengstoffgurt durch eine der beiden Türen. Sein Handy ist mit der Bombe verbunden und ein schnelles, schreckliches Klingeln ist das letzte, was unsere Spielfigur in Insurgency: Sandstorm in dieser Runde hören wird.
Beim Szenario von Insurgency: Sandstorm orientiert sich Entwickler New World Interactive sehr stark an der grausamen Realität der Nahost-Kriege. Bei allem Hardcore-Realismus bleibt das Spiel aber, auch dank eines umfangreichen Tutorials, relativ einsteigerfreundlich und stets überschaubar. Doch einen Haken gibt es noch, dazu gleich mehr.
Insurgency: Sandstorm spielt in der Wüste, der namensgebende Sandsturm fehlt im Taktikshooter allerdings. Bombenwetter herrscht trotzdem.
Was ist drin?
Es gibt derzeit sechs Maps, alle angesiedelt im namensgebenden Wüstenszenario. Der lässt seinen Sandsturm allerdings vermissen, dynamisches Wetter oder Tag-Nacht-Wechsel sind nicht vorhanden. Wir treten entweder im PvE-Koopmodus zu acht gegen die KI an oder messen uns in den drei PvP-Modi Push, Firefight und Skirmish mit bis zu 32 Spielern. Zudem steht kompetitives Ranglisten-PvP im 5v5 zur Verfügung.
Der teambasierte PvP-Modus ist das Herz von Sandstorm. Wir kämpfen mit extrem kurzer Time to Kill, sind also mitunter nach nur einem Treffer tot, und müssen auf praktisch alle nennenswerten Komfortfunktionen verzichten. Sieg oder Niederlage basieren auf Können und Situationsbewusstsein - beziehungsweise dem Mangel daran. Ein wenig fühlt sich Sandstorm an wie CS:GO auf größeren Karten, dafür mit umso schnelleren Bildschirmtoden. Gute Kommunikation im Team und überlegene Taktik führen zum Erfolg. Die Maps sind gut durchdacht, haben zum Beispiel sinnvoll verteilte Deckungen und können mit einem koordinierten Team gut gehalten oder erobert werden. Einzige Ausnahme ist Refinery, die an einem zentralen Zielort für das verteidigende Team zu oft zur tödlichen Falle wird.
Waffen-Nerds finden eine breite Palette an modernen Gewehren, Maschinenpistolen, Schrotflinten und Pistolen im Spiel. Die Waffen sind anspruchsvoll in ihrer Handhabung und erfordern wegen des Rückstoßes viel Disziplin beim Abfeuern. Das Schießgefühl ist hervorragend direkt und wuchtig. Wir rüsten die Waffen vor einer Runde mit passenden Aufsätzen aus und wählen zudem aus mehreren, an jeweilige Situationen angepasste Klassen.
Das Gunplay ist herausragend und trägt seinen Teil dazu bei, dass Sandstorm im Shooter-Genre mal ganz oben mitspielen könnte, wenn die Entwickler am Ball bleiben.
Darunter ein Kommandant, der beispielsweise Luftunterstützung anfordern kann. Dann kreisen Black-Hawk-Helikopter mit zielsicheren Minigun-Schützen über unserer Position. Allerdings braucht der Kommandant einen anderen Spieler mit Funkgerät, um diese Unterstützung überhaupt anfordern zu können. Hinzu kommen die üblichen Spezialklassen wie MG-Schützen, Sniper und Schrotflinten-Schwenker. Einen Medic oder eine andere Funktion, sich und Mitspieler zu heilen, gibt es nicht.
Der Umfang des Spiels ist momentan nicht berauschend, mehr Maps und Modi zum Launch wären gut gewesen. Die bisher vorhandenen Inhalte bieten aber erst mal genug Abwechslung, funktionieren meistens reibungslos und machen Spaß. Vorausgesetzt man hat einen starken Rechner. Das bringt uns zum Haken an der Releasefassung von Insurgency: Sandstorm.
Die Gretchenfrage: Wie hältst du's mit der Performance?
Die Entwickler hatten Insurgency: Sandstorm zunächst um drei Monate verschoben, um der schwächelnden Performance Herr zu werden. Und in der Tat hat sich in dieser Zeit viel getan. Der UE4-Titel Insurgency: Sandstorm läuft zwar auf vielen Mittelklasse-Testsystem inzwischen meist auf 60 FPS. Trotzdem gibt es hier und da Mikroruckler und fps-Drops, die anderen Spielfiguren zucken zeitweise eher über die Map, als dass sie flüssig laufen würden.
Bugs und Glitches gehören noch zur Tagesordnung. Eine unsichtbare Spielfigur in der Ego-Perspektive stört zwar nicht den Spielablauf, die Immersion aber durchaus.
Das macht sich vor allem in den PvP-Modi bemerkbar. Wenn uns die Artilleriegranaten um die Ohren fliegen und Massen an Partikeln in der Luft sind, fallen sonst flüssige Bewegungen schonmal stockend aus. Das kann in einer wichtigen Runde spielentscheidend sein, und für einen kompetitiven Shooter ist das nicht akzeptabel. Immerhin bietet das Optionenmenü eine breite Palette an Grafikoptionen, weshalb man meistens einigermaßen spielen kann.
Weiter auf Seite zwei:Die Atmosphäre reißt's raus
1:43Insurgency: Sandstorm - Explosive Action im Release-Trailer zum Hardcore-Militärshooter